Montag, 24. August 2009

.narciss’ kindheit

angekommen in der welt
geboren in blut und schleim,
hineingeworfen als schönstes unter schönem
geschützt, geborgen
in den armen einer mutterseele
hier ist ein ich, narziss.
der das andere nicht kennt
ausgeliefert
und die mutter, wund noch
in ständiger angst um die seele,
um den kleinen körper
- sie möcht gewissheit
und schickt ihren buben
von arzt zu arzt
kaum einer ist gut genug
sich zu sorgen
um des kindes heil
und so finden sie
kein weh, kein leid
noch einen kratzer
versprechen ihm alle
ein langes leben
ohne kummer
ohne leid
die physis betreffend
psychisch weiss mans nicht
will es auch nicht wissen
nur die mutter
die hat recht und sperrt
den buben weg
wenn er nur hustet
und lehrt ihn
fernzubleiben vom fremden
der gesundheit zulieb
der mutter zulieb
seiner selbst willen
für alles gibt’s die richtige medizin
das lernt der bub schnell
und er lernt sich zu scheuen
vor krankheit und den anderen
die möchten ihm gefallen
sie buhlen um liebe
und aufmerksamkeit
doch sie bleiben ihm fern

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